Dezember 2017 | 2 Minuten
In der obligatorischen Schule, auch in 70% aller Gymnasien01, werden bilinguale Lehrgänge von zwei- bzw. mehrsprachigen Kantonen seit den 90er-Jahren angeboten. Diese Option wird in gut die Hälfte der Kantone für die Berufsfachschulen bereitgestellt.
Zum Sprachenlernen stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Online-Kurse, als Autodidakt, gemeinsam mit einem Lernenden oder Lehrer in einem Präsenzkurs. Bevor Sie sich sprachlich weiterbilden, ist die Definition Ihres Sprachniveaus (A1, B1, usw.) durch einen Selbst-Bewertungstest02 erforderlich – so wissen Sie wo Sie stehen. Dies ist auch bei der Jobsuche vorteilhaft. Bevor Sie etwas in die Wege leiten, achten Sie darauf, dass Ihre Ausbildung durch die Eidgenossenschaft anerkannt wird und den Bologna-Kriterien entspricht (A1 bis C2). Sich die Sprache zu eigen zu machen, bedeutet neue persönliche, sprachliche und berufliche Kompetenzen zu erlernen und ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln: Zu wissen, was hierzulande erlaubt ist, was nicht gut angesehen wird und die eigene Denkweise an die Denkweise in der anderen Sprache anzupassen. Der Lernprozess bleibt solid und nachhaltig, wenn Sie die Sprache in einen alltäglichen Kontext bringen und Nuancen nachvollziehen. Sprachliches Neuland zu betreten, erfolgt Beispielsweise durch Au-Pair-Aufenthalte, Schulaustäusche in Gastfamilien, Berufspraktika oder durch Inanspruchnahme des Europäischen Programms „Erasmus+“03. Nach der Volksabstimmung vom Februar 2014 wurde eine Übergangslösung vom Bundesrat verabschiedet, damit die Schweizer mit Interesse am Austauschprogramm Erasmus weiterhin daran teilhaben können. Sie können sich auch in die Sprachwelt eines anderen begeben, indem Sie eine finanzielle Unterstützung von der Schweizer Eidgenossenschaft (nationale Agentur Movetia04) in Anspruch nehmen – Voraussetzung dafür ist, dass Sie ein Praktikum in der Europäischen Union innert eines Jahres nach Lehrabschluss beginnen.
Englisch mit 70 bis 80% der Kursanfragen05 ist die meistgefragte Sprache – Kurse finden wegen der Nähe und der qualitativ hochstehenden angebotenen Kurse hauptsächlich in Grossbritanien statt. Weitere angefragte Sprachen sind Französisch, Deutsch, Schwiitzerdütsch, usw.
Wenn Sie Kenntnisse oder ein Sprachdiplom vor 10 Jahren absolviert und seitdem die Sprache nicht mehr trainiert haben, erwähnen Sie dies unter Ausbildung.
Wenn Sie eine oder mehrere Sprachen sehr gut, bzw. perfekt sprechen, geben Sie dies unter Sprachkenntnisse an – dies wird für Sie von grossem Nutzen sein.
Wenn Sie zwei- oder dreisprachig sind, erwähnen Sie dies in Ihrem Lebenslauf.
Deutsch | Muttersprache | |
---|---|---|
Französisch | Niveau C1 | Kundenberatung (1 Jahr) |
Englisch | Niveau B2 | Advanced certificate in English |
Italienisch | Niveau A1 | Reisen nach Italien |
Das Beherrschen von zwei Nationalsprachen und Englisch erhöht Ihre Chancen ins Berufsleben (wieder)einsteigen zu können deutlich. In Ihrer Bewerbung vermeiden Sie möglichst bestimmte Standardformulierungen, wie „schriftlich und mündlich“. Es ist anstrebenswert Ihre Sprachkompetenzen wie folgt zu präsentieren „Grundkenntnisse, gut, sehr gut, fliessend, verhandlungssicher, zweisprachig, Muttersprache“06. Bei einem Bewerbungsgespräch ist es gang und gäbe von einem Muttersprachler interviewt und durch einige schriftliche Tests getestet zu werden (Verfassen von E-Mails, Geschäftsbriefen…).
Ihr Sprachniveau soll in Ihrem Werdegang angegeben werden, unabhängig davon, ob dieses nachgewiesen oder eingeschätzt wurde07. Insbesondere, wenn Sie im Ausland gelebt, jedoch ohne Sprachdiplom gearbeitet haben, beziehen Sie sich auf Ihre praktisch realisierten Berufsaufgaben, wie Beispielsweise „Kundenberatung, Protokoll schreiben, Sitzung organisieren“, usw.
Die soliden in der Praxis angeeigneten Sprachkompetenzen fördern nachhaltig Ihre beruflichen Perspektiven in multinationalen Unternehmen oder in mit dem Ausland tätigen Firmen. Zudem werden Ihre Anpassungsfähigkeit und Weltoffenheit angeregt. Es wird für Sie von grossem Nutzen sein!